Altenpflegerhelfer/rin - LF 1.2 Vitalzeichen

   
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Vitalwerte beobachten + kontrollieren

VITALZEICHEN (lat. vitalis = zum Leben gehörend)

*Vitalzeichen sind Indikatoren, die Auskunft über den körperlichen Zustand eines Menschen geben.
  ( = Zeichen der Lebendigeit eines Organismus)

*Die Vitalzeichen-Kontrolle bedeutet, die Kontrolle der Lebenswichtigen Körperfunktionen. (=Vitalfunktionen) Die   dabei festgestellten Messwerte nennt man Vitalwerte.

Vitalzeichen sind:
-Puls
-Blutdruck
-Atmung
-Temperatur
-Bewusstsein


DER PULS (lat. pulsus = Stoß)

Der Puls ist der Anschlag der Blutwelle an die Gefäßwand (Arterie). Er kann dort ertastet werden, wo eine Arterie an die Körperoberfläche tritt und sich gegen festes Gewebe (Knochen, Knorpel, Muskel) drücken lässt.

[Blutwelle = Bei jedem Herzschlag wird Blut in die Aorta (Verbindungsarterie zum Herzen) ausgestoßen. Die Aortenwände erweitern sich und kehren durch ihre Elastizität wieder zurück in die Ausgangsstellung. Die daraus entstehende Druckwelle kann in allen Arterien getastet werden.]

Arterie: Transport von sauerstoffreichem Blut
Vene:    Transport von sauerstoffarmen Blut

Die Pulsmessung:

*der Puls wird mit den mittleren 3 Fingern ertastet. (Zeige-, Mittel und Ringfinger)
*insgesamt werden Pulsschläge pro Minute gemessen (s/m)
          **es werden 15 Sekunden die Pulsschläge an einer ausgewählten Arterie ertastet
              (erste Pulswelle wird als "0" gezählt)
          **das Ergebnis rechnen wir mal 4
*es wird 1 Minute ausgezählt bei:
          **vorliegenden Herzerkrankungen/Kreislaufstörungen
          **Neuaufnahmen

!!! Die normale Pulsfrequenz beträgt 60-80 s/m. Bei älteren Menschen kann sich der Wert auch auf bis zu 90-95        s/m erhöhen. !!!

Messfehler bei der Pulsmessung:

*mit dem eigenen Daumen messen
 ( eigener Pulsschlag wird ertastet, da der Daumen einen kräftigen Eigenpuls hat)
*zu schwacher Auflagedruck
 (nicht alle Pulsschläge werden registriert)
*zu starker Auflagedruck
 (Pulswelle wird evtl. unterdrückt)
*zu oft hintereinander messen
*direkt nach dem Wachwerden / nach körperlichen oder psychischen Anstrengung
 (Werte können falsch, niedrig/hoch sein)

!!! Wichtig: Immer unter gleichen Bedingungen, zur gleichen Zeit Pulsmessung vornehmen!!!

Pulsveränderungen:

Der Puls kann sich sowohl in der Frequenz als auch im Rhythmus verändern.
**Frequenz  = Häufigkeit der Herzschläge
**Rhythmus = Gleichmäßigkeit der Herzschläge


Frequenz-Veränderungen:

a)Pulsverlangsamung (Bradycardie)

bei einer Pulsverlangsamung beträgt die Frequenz weniger als 60 s/m

Ursachen:

*physiologisch

-im Schlaf
-Entspannungszustände (durch z.B. bewusste Entspannungsübungen, d.h. Yoga, Meditation, etc)
-Hunger, Müdigkeit (herabgesetzter AZ ((Allgemeinzustand)) )
-extreme Kälte
-Leistungssportler
-Medikamente (Nebenwirkung von Medis wie z.B. "Digitalis" = Herzmedis => pulssenkend, herzkräftigend)
-Drogen-/Alkoholkonsum
-Untergewicht

*pathologisch

-Bewusstlosigkeit
-hoher Blutverlust/Flüssigkeitsmangel
-Herzerkrankungen
-Schilddrüsenunterfunktion
-nach dem Erbrechen

b) Pulsbeschleunigung (Tachycardie)

Von einer Pulsbeschleunigung spricht man bei einer Frequenz von über s/m

Ursachen:

*physiologisch

-Erregung; körperlicher/psychischer Stress
-Übergewicht (Adipositas)
-körperliche Anstrengung
-nach schweren/fettreichen Mahlzeiten
-nach pulssteigender Medis

*pathologisch

-hohes Fieber (erhöhter Sauerstoffbedarf  bei krankhaft gesteigertem Schwitzen/Flüssigkeitsverlust)
-Atemnot
-Schilddrüsenüberfuntion
-Herzerkrankungen (z.B. Herzrhythmusstörungen; Herzinsuffizienz=Herzleistungsschwäche)


Rhythmische Pulsveränderung (Arrythmie):

1. Extrasystole
=> zeitweiliger zusätzlicher Pulsschlag  o ooo ooo ooo ooo ooo o
     (z.B. nach einem Herzinfarkt, bei Rauchern)

2. Bigeminus (Zwillingspuls)
=> zwei kurz aufeinander folgende Pulsschläge bilden den Rhythmus
     (z.B. bei Digitalisüberdosierung; Reizleitungsstörungen)

3. Kollaptischer Puls
=> beschleunigt, fadenförmig, leicht weg zu drücken
!!! FK/Artzt informieren !!!

4. Druckpuls
=> harter, verlangsamter Puls
     (z.B. bei Schädelinnendruckerhöhung)
!!! FK/Artzt informieren !!!

5. Paroxysmale Tachycardie
=> anfallsartiges Herzrasen
=>Frequenz von bis zu 200 s/m
    (z.B. Digitalisintoxikation)
!!! FK/Artzt informieren !!!

6. Pulsdefizit
=> Der Puls setzt zwischendurch an der Peripherie ( = Randgebiete des Körpers ((Extremitäten)) Zentrum= Gehirn, Rückenmark) aus.
**die getastete Pulsfrequenz entspricht nicht der tatsächlichen  Zahl der Herzkontraktion (Herzschlag).
    Grund: die Herzkontraktion war zu schwach um das Blut in die Peripherie zu pumpen, nicht jede Blutwelle           kommt in der Peripherie an.

7. Absolute Arrythmie
=> völlig unregelmäßige Pulsschlagfolge
     (z.B. bei Reizleitungsstörungen)
!!! FK/Artzt informieren !!!

8. Asystolie
=> Herz- Kreislaufstillstand / Pulslosigkeit
!!! FK/Artzt informieren !!!

 

 

Blutdruck

Der Blutdruck ist der Druck des strömenden Blutes in den Gefäßen( Arterien ).

Er wird gebildet durch die Kraft des Herzmuskels, die Blutmenge, die mit jeder Kontraktion ( Herzschlag ) in die Arterien gepumt wird und durch die Elastizität/Beschaffenheit der Gefäße.
 

Faktoren, die die Stärke des Blutdruckes beeinflussen:
 

  1. Kontraktionskraft des Herzens

  2. Beschaffenheit ( Elastizität der Gefäße )

  3. Blutmenge pro Herzschlag ( 80 ml-100 ml )

 

( Blutmenge im menschlichen Körper: durchschnittlich 5-6 Liter )

 

Zusätzlich bestimmen:
 

Gewicht, Alter, Gesundheitszustand, physischer Stress..., wie hoch/niedrig der Blutdruck ist.

 

RR= Riva Rocci, Erfinder der RR Messung mit Manschette

 

z.b 120/80 mm/Hg= 120/ Millimeter/Quecksilbersäule

Indikation( Wann mus der RR gemessen werden? )

Indikation der RR-Messung

-bei Schwindel/Kreislauf Problemen b.z.w  bei allgemeinen Unwohlsein
-nach ärztlicher Verordnung
-in Notfallsituationen z.b Herzleiden, nach einem Sturz/Unfall
-vor und nach OP´S
-akute Verwirrtheit oder Unruhe

Kontraindikatoren bei RR-Messung

-arteriellen oder venösen Zugängen z.B Infusionen
-Verletzungen z.B offene Wunde, frische Nähte oder Narben
-Lähmungen z.B kann zu schmerzen führen, eventuell ist eine korrekte RR-Messung nicht möglich
-Lymphodemie ( Wasseransammlung )
-Brust Amputation z.B Lymphödem Entfernung

Begriffe der Blutdruckmessung

120/80= 1.Wert ( Systole ), Querstrich ( Amplitude ), 2.Wert ( Diastole )

Systole

- oberer Wert der Blutdruckangabe
- erster hörbarer Ton bei der Blutdruckmessung
- gibt Auskunft über die Kraft des Herzens
Herzaktionsphasen
- Kontraktionsphase ( Herz zieht sich zusammen )
- Auswurfphase ( Herz pumpt Blut in die Arterien )

Diastole

- unterer Wert der Blutdruckangabe
- letzter hörbarer Ton bei der Blutdruckmessung
- gibt Auskunft über den permanenten/regulären Druck in den Gefäßen
Herzaktionsphasen
- Erschlaffungsphase ( Herz dehnt sich auseinander )
- Füllungsphase ( Herzkammern werden mit Blut aufgefüllt )

Amplitude

- Zwischenwert/Differenz von Systole und Diastole
- gibt Auskunft über die Elastizität der Gefäße
- liegt im Normalbereich bei ca. 40 mm/ Hg

Veränderung der Blutdruckwerte

Tabelle der WHO ( World Health Organisation ), ( Welt-Gesundheits-Organisation )

Systolisch

optimal 120 mm/ Hg
normal 130 mm/ Hg
hochnormal 130-139 mm/ Hg
Hypertonie I ( leichte Grenzwerthypertonie ) 140-159 mm/ Hg
Hypertonie II ( mittelschwere Hypertonie ) 160-179 mm/ Hg
Hypertonie III ( schwere Hypertonie ) ab 180 mm/ Hg

Diastolisch

optimal 80 mm/ Hg
normal 85 mm/ Hg
hochnormal 85-89 mm/ Hg
Hypertonie I ( leichte Grenzwerthypertonie ) 90-99 mm/ Hg
Hypertonie II ( mittelschwere Hypertonie ) 100-109 mm/ Hg
Hypertonie III ( schwere Hypertonie ) ab 110 mm/ Hg

Zusammengefasste Definition

Hypertonie ( niedriger Blutdruck )

Von einer Hypertonie spricht man, wenn die Werte dauerhaft unter Systolisch 100 mm/ Hg und Diastolisch 60 mm/ Hg liegen
RR=ab 100/60 mm/ Hg

Hypertonie ( Bluthochdruck )

Von einer Hypertonie spricht man, wenn die Werte dauerhaft auf Systolisch über 160 mm/ Hg und Diastolisch 95 mm/ Hg steigen.
RR=ab 160/95 mm/ Hg

Messfehler bei der Blutdruckmessung

Manschette

- nicht luftleer gemacht
- zu stark/zu wenig aufgepumpt
- zu groß/zu klein
- zu hoch/zu tief angelegt






 


   


 


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